Hallo Ihr Lieben,
später als geplant und sehr viel mühsamer als geplant (Erklärung folgt noch) hier nun der Bericht zu Chile. :)
Auch bei Chile muss man natürlich sagen: Ich habe nur einen Bruchteil von diesem riesigen Land gesehen. Letztlich war ich ja „nur“ in der Hauptstadt Santiago und in der Atacama-Wüste.
Ich habe Chile ja vor allem auch wegen der Atacama-Wüste und der Möglichkeit der Sterne-Beobachtung überhaupt erst auf die Liste gesetzt gehabt.
Santiago kann man definitiv mal machen. Aber die Stadt kommt jetzt bei Weitem nicht an Städte wie Buenos Aires oder Rio de Janeiro heran.
Sie ist nicht wirklich hässlich. Aber man merkt schon, dass die Stadt vor allem darauf ausgelegt ist, das Wirtschafts- und Finanzzentrum von Chile zu sein, auch mit ganz wesentlicher Bedeutung für ganz Südamerika. Chile ist ja doch mit das wirtschaftlich stabilste Land des Kontinents. Ein schönes, umfangreiches Stadtzentrum hat die Stadt dagegen nicht. Gibt schon n paar nette Häuser, aber die muss man eher suchen. Wolkenkratzer prägen das Bild. Und Shopping Malls. Die gab es da, vor allem in den betuchteren Vierteln, wirklich en masse.
Aus meiner Sicht das Beste an Santiago sind die vielen Weintäler und Weingüter in der Umgebung. :D
Habe ich mich natürlich auch wieder gut durchprobiert.
Und vor allem aber: Nirgends habe ich mich im Stadtzentrum so unwohl und unsicher gefühlt wie dort. Was nicht an den Menschen lag, die dort rumliefen. Sondern eher daran, dass die Chilenen selbst das Stadtzentrum für ziemlich unsicher halten. Dadurch sagt dir einfach wirklich JEDER, dass du auf der Straße unbedingt auf dein Handy aufpassen musst oder auch auf deinen Rucksack. Es war eher die Menge an diesem Kommentaren, die mich dann verunsichert hat. Und es ist wirklich überhaupt nichts passiert.
Ich bin dann schon auch durch die Stadt gestreift. Und natürlich gibt es hier tolle, hoch gelegene Aussichtsplattformen oder Bars. Und auch einen recht zentral gelegenen Hügel, auf den man mit der Seilbahn hochfahren kann.
Wirklich spektakulär ist natürlich auch wieder die Lage am Fuß der Anden. Nahe Skigebiete inklusive. Und hier halt wirklich SO RICHTIG am Fuß der Berge.
Direkt am ersten Tag war das schon ein Hammerpanorama.
Ich hätte den ersten Tag dann tatsächlich auch für die ganzen Touri-Sachen nutzen sollen.
Denn mir war nicht bewusst, dass diese tolle Sicht auf die Berge eigentlich nur darauf zurückzuführen war, dass es vorher in der Nacht mächtig geschüttet hat. Normalerweise, und das war dann auch die ganzen nachfolgenden Tage so, hängt über der Stadt immer schön eine Wolke aus Dunst und Smog, weil das Zeug im Grunde nirgendwo hin kann. Diese tolle Sicht hatte ich die Tage danach also nicht wieder.
Hier einfach mal ein paar Eindrücke… Die hässlichen Teile wollte ich halt nicht fotografieren. ;)
Ich bin dann an einem Tag auch mal mit der Seilbahn auf diesen einen Hügel hoch und dann oben entlang und langsam nach unten gelaufen.
Das hat dann schon schöne Blicke auf die Stadt geboten.
Die besten Aussichten hatte man eigentlich immer von irgendwelchen hochgelegenen Aussichtspunkten. Die habe ich daher auch reichlich und zu verschiedenen Tageszeiten genutzt.
Und dann stand eben noch die Atacama-Wüste auf dem Programm. Die ist ca. zwei Flugstunden nördlich von Santiago. Fast schon bei Peru und sowieso ganz nah an Bolivien und wieder Argentinien. Und ich wollte da ja vor allem zur Sterne-Beobachtung hin.
Dafür soll die Atacama-Wüste tatsächlich einer der besten Orte der Welt sein.
Sie hat eine sehr trockene Luft und so gut wie keine Niederschläge. Sie ist relativ hoch gelegen. Und fernab alle größeren Städte, also auch fast keine Lichtverschmutzung. Tatsächlich stehen dort daher auch mehrere Observatorien mit riesigen Teleskopen.
Leider gab es zwei Probleme:
1. Wer achtet beim Buchen irgendwelcher Reisen bitteschön auf den MONDkalender?! Also ich nicht… Daher hatte ich ursprünglich für gleich am Anfang in Chile die Reise nach Atacama gebucht. Einfach um das „Must have“ direkt erledigt zu haben. Dumm nur, dass ich damit die Reise genau auf die Zeit von Vollmond gelegt habe und Vollmond ist zum Sterne beobachten nun wirklich nicht ideal. Also durfte ich für sehr teures Geld den Flug nochmal umbuchen und weiter ans Ende der Chile-Zeit legen. Eben so weit wie möglich weg vom Vollmond.
2. Wahrscheinlich hat die Atacama-Wüste an über 300 Tagen im Jahr puren Sonnenschein. Wer hat die Woche erwischt, in der es jeden Tag bewölkt war? Richtiiiiig
Und Wolken sind zum Sterne beobachten natürlich quasi noch ungünstiger als der Vollmond.
Daher war es eine ziemliche Zitterpartie, ob die Tour überhaupt stattfinden kann. Ich hatte die dann direkt für den ersten Abend vor Ort gebucht. Die haben sie dann auch um eine Stunde nach hinten geschoben, aber dann hat es zum Glück doch geklappt. :)
Sie haben die ganze Tour (ging dann ca. von 22 Uhr bis 0 Uhr) dann auch wirklich toll gemacht.
Ging erstmal mit Glühwein los. Und dann haben sie einem ganz viel erzählt über die Sternbilder und einzelne Sterne (z.B. Sirius, Aldebaran), die man dort sehen konnte. Und wie man anhand der Sterne navigieren kann. Orientierung am Polarstern? Auf der Südhalbkugel einfach nicht möglich. Hab ich auch überhaupt nicht dran gedacht.
Dann konnte man durch Teleskope auf Sternen-Nebel (da entstehen neue Sterne), Sternengruppen oder Sternenpaare sehen.
Und dann hatten wir auch den Saturn im Teleskop. Immer noch sehr klein und verwackelt. Aber man hat die Ringe deutlich erkannt und weiter außerhalb auch den Saturn-Mond Titan. Also, das fand ich RICHTIG cool.
Leider ist November die falsche Jahreszeit, um die Milchstraße zu sehen. Man sieht im Grunde „nur“ wirklich unfassbare viele Sterne. Und die Magellanschen Wolken. Das sind zwei kleine andere Galaxien. Auf den Fotos erkennt man das sogar ein bisschen. Mit bloßem Auge dachte ich aber wirklich, da wäre ne dünne, kleine Wolke am Himmel.
War arschkalt! Ich habe 2 Paar Socken, eine Chino-Hose und darüber eine Jeans, Hemd, Pullover, Fleece-Pulli und Jacke getragen. War trotzdem eher kühl als muckelig warm. Aber hat sich gelohnt, war definitiv sehr beeindruckend! :)
Hier mal Bilder von den Profis
Und hier die Bilder, die ich mit meinem iPhone (!) gemacht habe. Bin echt positiv überrascht von der Qualität. Stativ ist aber das A&O. Und auch dann richtet man die Kamera und den Zoom ja erstmal ins Nichts. Da war schon noch einiges an Aussaat dabei. ;)
Na ja, und davon abgesehen ist die Atacama-Wüste eben… eine Wüste.
Aber nicht wie die Sahara mit Sand und Dünen ohne Ende. Eigentlich ist es eine Wüste aus Fels, Steinen, Geröll und Staub.
Nicht wirklich einladend und wirklich furchtbar trocken. Meine Lippen haben echt gelitten.
Aber irgendwie auch beeindruckend. Man hat in Sichtweise diverse (überwiegend erloschene) Vulkane und Berge, die alle an die 6.000m heranreichen. Wer es mag, kann sich da sicher richtig austoben. Da werden Wanderungen angeboten, Ausflüge in die Salzwüsten von Bolivien und Chile, diverse Täler zu besuchen, Oasen, etc..
Ich war dann noch im Tal des Mondes. Hier hat wohl sogar die NASA schon für Mars-Missionen geübt.
Schon beeindruckend. Aber ich könnte da nicht leben.
Hier einfach wieder ein paar Einblicke. Und wieder ein Screenshot von Peakfinder. Find ich immer sehr interessant. :)
Und so ging dann nach 1,5 Wochen auch die Zeit in Chile zu Ende.
Würde ich sagen, dass man unbedingt mal nach Chile muss? Definitiv nein. Die Sterne-Beobachtung war toll. Aber deswegen extra dorthin?
Es ist ja wirklich nicht furchtbar dort. Aber eben auch wenig, was einen so richtig vom Hocker reißt. Eigentlich müsste man fast im Winter dorthin, Ski fahren gehen und dann die Milchstraße in der Atacama-Wüste ansehen (muss ein unfassbarer Anblick sein).
Aber die Städte, das Essen… Fand ich jetzt nicht so mega. Weiß nicht, wie die Strände sind. Der Pazifik ist an der Ostküste auch eher rau, glaube ich.
So ging es dann von Santiago weiter nach Auckland. 12,5 Stunden Flug… 😳😳
Ich hatte mir dann extra vorgenommen, für 3-4 Stunden Zeugs am PC zu erledigen, quasi Bürokram.
Auch hier aber wieder zwei Probleme:
1. Auf wirklich jedem 08/15-Inlandsflug konnte man sich bei LATAM ins WLAN einwählen und Internet kaufen. Auf dem 12,5h langen internationalen Flug in einer recht modernen Boeing Dreamliner? Fehlanzeige.
2. Mein Laptop hat mal wieder beschlossen, volle Kanne rumzuzicken. Der startet einfach nicht mehr aus dem Akkubetrieb oder wenn er „nur“ über ein USB-C-Ladekabel (wie z.B. fürs iPhone) an Strom angeschlossen . Da zuckt der nicht mit einer Wimper. Bis Santiago ging das problemlos. Aktuell schaltet er sich nur ein, wenn er über ein „richtiges“ Stromkabel angeschlossen ist. Und der Akku ist voll.
Meganervig und ich habe immer noch keine Lösung. Dell hat sowieso keine, ist ja aus der Garantie raus…
Diesen Blogeintrag hier schreibe ich daher tatsächlich komplett über das Tablet.
Wer ne Ahnung oder Idee hat… Bitte asap bei mir melden! :)
Auckland hat einen sehr netten Eindruck gemacht, Neuseeland muss ich echt unbedingt auch mal machen. Habe dort abends einen Kollegen der BSH getroffen. Waren dann noch sehr nett was essen. Und dann bin ich aber ins Bett gefallen, ist ja doch ein enormer Zeitunterschied.
Aber ja, die Stadt hat nen sehr netten ersten Eindruck hinterlassen. Und endlich mal wieder saftig grüne Wiesen in der Landschaft. 🙂
Von Auckland ging es dann aber direkt am nächsten Morgen weiter und dazu dann mehr im nächsten Beitrag.
Auf nach…
Übrigens…
Damit es auch ja nicht langweilig wird im Sabbatical habe ich auf der Busfahrt von Mendoza nach Santiago festgestellt, dass meine Kreditkarte weg ist…
Ich habe die quasi nie benutzt, grad im Argentinien war Bargeld abheben quasi nicht möglich und ich hab alles mit der digitalen Kreditkarte bezahlt. Ich vermute, dass mir die Karte schlichtweg unbemerkt aus dem Portmonnaie gerutscht ist als ich mal Bargeld für Trinkgeld rausgeholt habe.
Grossartig ne?! :)
Die Deutsche Bank kann mir natürlich eine neue Karte ausstellen. Allerdings nur, wenn die alte Karte gesperrt wird und dann kann ich auch digitale Karte nicht mehr benutzen. Und sie kann die Karte und die PIN nur zu mir nach München schicken, nirgendwo anders hin…
Angeblich wäre dann nach wenigen Tagen die digitale neue Kreditkarte schon nutzbar. Ich traue dem Frieden aber nicht, die muss doch irgendwie aktiviert werden… Und ohne Kreditkarte dazustehen, ist auf ner Weltreise echt schwierig.
Habe mich daher jetzt entschieden, die Kreditkarte einfach für alle südamerikanischen Länder zu sperren, das konnte ich online einstellen. Und ansonsten weiter die digitale Karte zu nutzen. Die physische Karte wollte bisher echt niemand sehen.
In Chile und auf Fiji kann ich auch bei einer Partnerbank der Deutschen Bank kostenlos Geld abheben mit der EC-Karte. Aber ist natürlich echt unnötige Aufregung und Klärungsbedarf gewesen, bis ich da nen Fahrplan hatte. Mann Mann Mann… ;-)
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