Brasilien Teil 2 - Iguazu-Wasserfälle

Veröffentlicht am 19. Oktober 2025 um 18:21

So Ihr Lieben,

 

weiter geht's!

Dieser Beitrag wird gesponsert von einem komplett verregneten Tag auf der Ilha Grande und einem ordentlich verdorbenen Magen gestern abend bzw. letzte Nacht. Kann heute also eh nichts Größeres machen. ;-)

 

Heute also die bekannten und berühmten Iguazu-Wasserfälle.

Diese befinden sich im Drei-Länder-Eck von Argentinien, Brasilien und Paraguay. Wobei Paraguay ein paar wenige Kilometer von den Fällen entfernt sind, da waren wir dann auch nicht.

Die Fälle selbst liegen zu 80% auf argentinischem Boden und zu 20% auf brasilianischem Boden.

Auf der Karte unten ist eingekreist, wo die Fälle liegen. Der Fluss bildet genau die Grenze zwischen Brasilien und Argentinien.

Die erste Nacht haben wir auf der brasilianischen Seite verbracht.

Danach sind wir nach Argentinien rüber und haben dort zwei weitere Nächte verbracht.

Am Ende sind wir zurück auf die brasilianische Seite, um von dort weiter nach Rio de Janeiro zu fliegen.

Die Stadt "Ciudad del Este" wiederum gehört bereits zu Paraguay.

Ich war ja 2019 auch an den Niagara-Fällen und fand die echt beeindruckend.

Zur Erinnerung: Der Teil der Niagara-Fälle auf der US-Seite ist ein ca. 260m breiter und bis zu 34m hoher Wasserfall.

Die bekannten Fälle in Hufeisen-Form sind auf kanadischer Seite, die Abbruchkante ist ca. 670m lang und die Höhe des Falls beträgt 57m.

Pro Tag stürzen (laut Wikipedia) mindestens 2.832m³ Wasser pro Sekunde die Fälle herunter.

Gefühlt absoluter Kindergarten im Vergleich zu den Iguazu-Wasserfällen... ;-)

 

Die Iguazu-Wasserfälle bestehen aus über 270 Fällen. Da sind aber auch ca. 250 eher kleine Fälle dabei.

Der Großteil der Fälle ist 64m hoch. Einige, insbesondere der berühmteste Fall, die Garganta del Diablo (Teufelsschlund), fallen aber stufenlos die kompletten 82m Höhe nach unten.

Die Wassermenge schwankt wohl durch einen Staudamm weiter vorne sehr stark und kann im üblichen Rahmen zwischen 1.500 und 10.500 m³ Wasser pro Sekunde betragen.

Aber wir finden uns hier auch an einem Fluss, der aus Regenwäldern gespeist wird und wo es Regenwälder gibt, regnet es viel.

Ergo gibt es auch immer mal Überflutungen. Im November 2023 schossen wohl über 24.000m³ Wasser die Fälle runter, im Juni 2014 waren es 46.000m³...

Zur Erinnerung: Ein Kubikmeter Wasser umfasst 1.000 Liter. In eine Badewanne passen ca. 0,15-0,2 Kubikmeter Wasser.

Auch hier also wieder einfach irre Wassermassen.

Von den Fluten gibt es auf Youtube auch Videos.

 

Da wir an sich ja in einem Brasilien-Urlaub sind, sind wir auf der brasilianischen Seite der Fälle angekommen (4h Flug von Manaus nach Sao Paulo, dort eine Übernachtung am bzw. im Flughafen und am nächsten Morgen fast 2h Flug weiter). Es wird eigentlich auch überall empfohlen, sich Zeit für beide Seiten zu nehmen. Würde ich auch so bestätigen.

Brasilien hat zwar nur 20% Anteil an den Fällen. Aber man sieht eben von der brasilianischen Seite das Panorama der Fälle viel besser.

Wir wollten ja auch gerne zu Vollmond an den Fällen sein. Rebecca hat das schon mal gemacht und ich kann mir das auch echt schön vorstellen.

Da Vollmond am 07. Oktober war, sind wir eben einmal quer durchs Lands, um das hinzubekommen. Die meisten Touren sind in den zwei Tagen vor Vollmond und am Tag nach Vollmond. Wir konnten aber durch die gebuchte Amazonas-Tour und die umständliche Anreise erst am Morgen des 08. Oktober ankommen. Da gab es nur noch ein Hotel, dass noch Vollmond-Touren angeboten hat.

Es gibt sowohl auf brasilianischer Seite als auch auf argentinischer Seite exakt ein Hotel IM jeweiligen Nationalpark. Natürlich sind das bei Weitem nicht die günstigsten Unterkünfte der Umgebung, die lassen sich die 1a-Lage fürstlich bezahlen.

Das Hotel auf der brasilianischen Seiten hat noch nach eigentlichem Vollmond entsprechende Touren angeboten, daher haben wir uns da für eine Nacht einquartiert.

 

Da das Hotel wirklich (für brasilianische Verhältnisse sowieso, aber auch für meine Verhältnisse) unverschämt teuer ist, haben haben wir das einzig Sinnvolle gemacht... ;o

Wir haben am 08.10. den erstmöglichen Flug genommen (daher auch Übernachtung direkt im Flughafen-Hotel von Sao Paulo), haben so früh wie möglich im Hotel eingecheckt, die komplette Infrastruktur ausgiebigst genutzt (Bar, Aussicht auf die Fälle, Rebecca war im Spa, ich war im Fitnessstudio), haben beim Früstück so viel gegessen, dass wir erst abends wieder einigermaßen Hunger hatten und wir haben am 09.10. den Checkout kostenfrei bis 14 Uhr verlängert und die Zeit maximal ausgenutzt. :D

Immer noch mit Abstand die teuerste Hotel-Übernachtung meines Lebens... ;-)

War aber schon auch n wirklich sehr hochwertiges Hotel, auch wenn es nicht mein Stil wäre. Sehr gutes Essen, sehr guter Service, sehr gute Infrastruktur und einfach eine mega Lage an den Fällen. Alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt haben sehr gutes Englisch gesprochen. Dazu muss man sagen, dass das Englisch-Niveau der Brasilianer überraschend niedrig ist (immerhin war dort 2014 Fussball-WM und 2016 waren in Rio die olympischen Spiele). Mit Spanisch kommen wir sehr viel weiter als mit Englisch. Entweder sprechen die Brasilianer ausreichendes Spanisch oder man versteht sich einfach halbwegs, weil Spanisch und Portugiesisch dann doch recht ähnlich sind.

Außerdem gab's im Hotel sehr knuffige Nasenbären. ;-)

Das hier war im Prinzip die Aussicht auf die Fälle von der Aussichtsplattform 100m vor dem Hotel.

Man sieht also tatsächlich sehr schön, wie die Fälle überwiegend in zwei Stufen herabfallen. Alles, was man hier sieht, sind die Fälle auf der argentinischen Seite.

Weiter links kommen dann auch Fälle auf der brasilianischen Seite und die Garganta del Diablo (der hufeisenförmige Fall ganz links am Bildrand im folgenden Bild).

Und was sieht man noch? Wolken!!!

Jap, es war die ganze Zeit bewölkt, es hat auch mehrfach geregnet...

Wir haben also eine Reise quer durchs Land gemacht und ein schweineteures Hotel bezahlt, um dort Vollmond-Wanderung und am nächsten Morgen eine Sonnenaufgangs-Wanderung zu machen und weder Mond noch Sonne haben sich ansatzweise zeigen lassen...

Wir kannten das Risiko, aber ein bisschen ärgerlich ist es trotzdem. Und vor allem: 24 Stunden später hätte das alles wunderbar geklappt... ;-)

Klasssischer Fall von blöd gelaufen.

 

Trotzdem... Die Wasserfälle sind wirklich unfassbar beeindruckend und regelrecht atemberaubend. Wir haben uns die Stimmung also nicht verderben lassen vom Wetter.

Wir sind dann einfach viel auf der brasilianischen Seite an den Fällen entlang gegangen, da gibt es quasi einen Panorama-Weg und dann am Ende auch Aussichtsplattformen, die nah an die Fälle rangehen. Da wird man dann auch ordentlich nass. Ponchos lohnen sich. :)

Es ist wirklich schade, dass ich hier keine Videos hochladen kann. Mit der Geräuschkulisse und dem Lärm der Fälle ist das nochmal was anderes. Ich hoffe, ihr habt die Videos in meinem Whatsapp-Status sehen können und euch ein Bild machen können. Ansonsten Youtube... :)

Auf dem nachfolgenden Panorama-Bild sieht man mittig auch sehr schön die zwei Stufen der Fälle. Bei der Flut in 2023 war die untere Stufe schlichtweg komplett überspült und  nicht zu sehen...

Hier sieht man schon sehr schön die Aussichts-Plattform, auf die wir dann auch gegangen sind. Auch die war bei der Flut einfach komplett unter Wasser. Da müssen Plattformen, Wanderwege, etc. immer neu wieder repariert und neu angelegt werden. Das sind ja dann wirklich irre Wassermassen, die die Wege teilweise auch einfach wegreißen. Reste davon waren immer mal am Fluss-Ufer zu sehen.

Auch spannend: Man hat immer wieder Vögel gesehen, die durch die Wassermassen hindurch Richtung Felswand geflogen sind. Dahinter können sie einfach sehr geschützte Höhlen nutzen und Nester bauen.

Faszinierend, dass das geht. Man möchte ja meinen, dass sie vom Wasser direkt runtergedrückt werden.

Manchmal gerät ein Kaiman weiter oben im Fluss zu sehr in die Strömung und wird dann auch die Fälle runtergespült. Die meisten überleben das dann nicht, aber manchmal werden tatsächlich lebende Kaimane in den Zwischenbecken entdeckt und dann vor dem nächsten Absturz oder dem Verhungern gerettet.

Immerhin haben wir bei der Sonnenaufgangs-Wanderung vom zweiten Tag (wir haben die natürlich trotzdem gemacht) diesen schönen Vögel mal etwas näher sehen können. Im Amazonas haben wir ihn auch schon 2-3x gesehen, aber immer nur von sehr weit weg. Hier ist das Foto auch schon eher grisselig, aber man erkennt ihn...

Einen Tukan... :)

Wenn wir schon mal bei Tieren sind: Auf der argentinischen Seite gab es auch Geckos (wobei es die und Leguane hier eh regelmäßig zu sehen gibt) und Affen zu sehen. :)

Ansonsten haben wir am zweiten Tag wie gesagt ganz entspannt gemacht.

Nach der morgendlichen Wanderung nochmal ins Bett, ausgiebig gefrühstückt, ausgiebig geduscht und Körperpflege betrieben (in den Hostels in Brasilien ist das Wasser nicht immer zuverlässig muckelig warm und die Bäder sind manchmal seeehr eng). Und dann sind wir gegen 14 Uhr auf die argentinische Seite gewechselt. Da dann wieder in eine deutlich einfachere Unterkunft, um den Durchschnittspreis unserer Unterkünfte wieder auf ein vernünftigeres Maß zu bekommen. ;)

Sind dann einfach ein wenig durch den (sehr touristischen, aber netten) Ort Puerto Iguazu spaziert, haben Empanadas und argentinische Steaks gegessen.

Den dritten Tag haben wir dann im Nationalpark auf der argentinischen Seite verbracht. Mit Top-Wetter... ;-)

Dort gibt es auch diverse Wanderwege. Diese führen zu verschiedenen Plattformen, die sehr coole Aussichten auf die verschiedenen Wasserfälle bieten.

Was uns nicht bewusst war: Die Argentinier hatten ein langes Wochenende. Das und das schlechte Wetter der vorigen Tage hat dazu geführt, dass es echt gut voll war. Wir wollten auch gerne mit einem Boot direkt an die Wasserfälle heran und in sie herein fahren. Dadurch haben wir dann leider nur zwei der drei Wanderwege geschafft. Trotzdem supercool gewesen!

 

Man sieht direkt... BLAUER Himmel!!! ;-)

Unten rechts sieht man auch eines der Boote, mit dem wir dann später gefahren sind.

Die sind dann volle Kanne in den Wasserfall hinter dem Felsen reingefahren. Man ist natürlich nicht unmittelbar unter den Fall, der würde vermutlich das ganze Boot runterdrücken. Aber sehr nah dran und durch die Gischt sind wir (wieder mal) komplett nass geworden. War ein Heidenspaß! :D

Danach ging es sogar noch an/in einen zweiten Wasserfall.

Hier mal ein Bild aus dem Boot heraus zur Garganta del Diablo (danach mussten wir Kameras wegpacken in Wetbags):

Und dann sind wir noch mit einem kleinen Bummelzug ans Ende des Parks gefahren. Von dort kann man über Stege ganz nah zur Garganta del Diablo laufen. Absolut beeindruckend! Man ist so nah an dieser unfassbaren Menge an Wasser, die da herunterstürzt. Das war zum Abschluss nochmal ein echtes Highlight.

Auf dem zweiten Bild schaut man dann zur brasilianischen Seite rüber.

So, das war quasi die Instagram-Version der Bilder. Also, das was cool und beeindruckend ist.

Hier mal noch "Realität vs. Instagram" (und das ging ja sogar noch). ;)

Auf dem Weg zu dieser Plattform haben wir sogar auch noch ne Schildkröte gesehen (leider kein Foto).

Das war's also zu den Iguazu-Wasserfällen.

Wirklich absolut beeindruckend!

Und ja, so viel Geld hab ich mit ziemlicher Sicherheit noch nie in meinem Leben für eine Hotel-Übernachtung ausgegeben und muss ich so schnell auch nicht wieder tun. Aber das Risiko mit dem Wetter kannten wir und wir haben definitiv alles rausgeholt aus den ca. 27 Stunden im Hotel. ;o

Die Fälle sind absolut spektakulär und aus meiner Sicht definitiv sehenswert! :)

 

Weiter ging es mit dem Flieger (wieder 2h) nach RIOOOOO de Janeiro! :)

Wir hatten Glück und konnten beim Start sogar nochmal einen Blick auf die Fälle werfen (Foto leider in mieser Qualität)! :)

Ich versuche, etwas aufzuholen und demnächst Rio auch zu veröffentlichen. ;-)

Vermutlich in Kombination mit der Ilha Grande. Aber ich habe euer Feedback ja bekommen (vielen Dank aber auch für das viele Lob!) und merke auch, dass es sonst ewig lange Artikel werden. Wird schon! :)

 

Lasst es euch gut gehen!

Steffen (und Rebecca)

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Kommentare

Voß Andrea
Vor 2 Monate

Allein die Fotos sind irre beeindruckend. Wie muss es dann erst live sein. Tolle Bilder!